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Konjunkturumfrage: Räder in der Verkehrsbranche drehen sich wieder

„Die Verkehrswirtschaft war genauso betroffen von der Corona-Krise wie der Rest der Wirtschaft, einzelne Bereiche wie Fahrschulen oder Busse sogar noch stärker. Die gute Nachricht ist aber: Die Räder drehen sich wieder, es läuft wieder in relativ normalen Bahnen.“ So kommentierte Alexander Klacska, Obmann der Bundessparte Transport und Verkehr in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ), die Ergebnisse der aktuellen Konjunkturumfrage der Branche. Zwar gibt es im Vergleich zu den Jahren vor der Krise noch viel aufzuholen, doch beim Blick in die Zukunft sind die 191 Unternehmen der Verkehrsbranche, die für den Konjunkturtest im 2. Quartal befragt wurden, wieder deutlich optimistischer als in den Quartalen davor.

Zum Beispiel schätzte die Mehrheit der Befragten die Nachfrageerwartungen überwiegend positiv ein. Ebenso zeigen die Preiserwartungen relativ stark nach oben und 57 Prozent bezeichneten ihren aktuellen Auftragsbestand als „zumindest ausreichend“.

Positive Signale gibt es außerdem im Bereich Investitionen, wie auch eine Branchenauswertung aus der Sommerumfrage 2021 des Wirtschaftsbarometers, der größten Umfrage der gewerblichen Wirtschaft, zeigt: „Ein Großteil der befragten Unternehmen plant in den nächsten zwölf Monaten zu investieren, auch wenn es sich bei 63 Prozent um Ersatzinvestitionen handelt“, erklärt Erik Wolf, Geschäftsführer der Bundessparte.

73 Prozent der Unternehmen der Branche beklagen Fachkräftemangel.
Sorge bereitet den Unternehmen im Bereich Transport und Verkehr allerdings der Fachkräftemangel. Auch das bestätigt die Branchenauswertung des Wirtschaftsbarometers. „Hier bezeichnen 73 Prozent der befragten Unternehmen den Fachkräftemangel als Herausforderung. Er wird daher als größte Herausforderung in der Branche angesehen“, schildert Wolf. Dahinter folgen Reisebeschränkungen/Reisewarnungen (55 Prozent) sowie Arbeitskosten und Energiekosten. „Wir müssen darauf achten, dass der Arbeitskräftemangel nicht zum Bremsklotz zwischen den Rädern wird und den Aufschwung behindern“, sagt daher Klacska.

Aber auch „Verbote anstatt Anreize, um in nachhaltige Technologien zu investieren“, könnten den Aufwärtstrend laut Bundessparte bremsen. „Das Grundbedürfnis der Mobilität und das Grundbedürfnis der Versorgung von Herrn und Frau Österreicher mit Gütern muss sichergestellt werden – und dies nicht durch Verbote, sondern durch Insentivs“, so Klacska. Denn Verbote würden dazu führen, „dass unser Energiehunger möglicherweise von einem Tag auf den anderen nicht mehr gestillt werden kann. Denn die Dekarbonisierung erfordert, dass wir österreichweit 1305 Petajoule durch erneuerbare Energien erzeugen. Das werden wir so schnell nicht schaffen“, sagt Klacska.

Die Bundessparte hat daher sieben Meilensteine definiert, die es am Weg zu nachhaltiger Mobilität zu erreichen gilt, darunter die Sicherstellung der Energieversorgung, einen bedarfsgerechten Ausbau der Infrastruktur sowie deren effiziente Nutzung, ein Schwerpunktsetzung im Bereich Schienenverkehr, die Attraktivierung des kombinierten Verkehrs, die Einbindung des Schiffverkehrs und die klimaverträglichere Gestaltung der Luftfahrt. Außerdem sind entsprechende Finanzierungen und Förderungen nötig, denn die Unternehmen brauchen Planungssicherheit.

Im Bereich Infrastruktur geht es etwa um grenzüberschreitende Anbindungen wie die Aufnahme der Pyhrn- und Tauern-Achse in das transeuropäische Verkehrsnetz und die Sicherstellung der Zulaufstrecken zum Brennerbasistunnel auf deutscher Seite. Aber auch eine effiziente Nutzung der Straße zum Beispiel durch Lang-LKW sei notwendig. „Deutschland macht es vor. Auf diese Weise lassen sich aus drei LKW-Fahrten zwei machen“, so Klacska.

Zudem müsse es Technologie-Diversität geben, der Einsatz von Batterien genauso forciert werden wie jener von Wasserstoff und eFuels. Aber auch Übergangstechnologien wie LNG-betriebene Nutzfahrzeuge werden nötig sein. Auch diese sind Klacska zufolge etwa durch eine Entlastung bei der Maut zu fördern. (PWK336/DFS)

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